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Glanzschnecken

Zonitidae Mörch, 1864 u.a.

 
Glanzschnecken (Zonitidae u.a.) Dolchschnecken (Gastrodontidae) Glanzschnecken (Oxychilidae) Daudebardien (Daudebardiinae)

Einleitung

Der Name Glanzschnecken rührt vom glänzenden, oft durchscheinenden Gehäuse der so bezeichneten Schnecken her. Während in älteren Systematiken alle unterschiedlichen Gruppen von Glanzschnecken in einer Familie, den Zonitidae, zusammengefasst wurden, hat sich in jüngerer Zeit herausgestellt, dass es sich nicht nur um unterschiedliche Familien handelt, sondern diese sogar in unterschiedlichen Überfamilien einzuordnen sind.

Eine systematische Übersicht soll also als erstes Klarheit darüber schaffen, was Glanzschnecken (Zonitidae nach früherem Verständnis) eigentlich sind, worauf auf dieser Seite dann die eigentlichen Glanzschnecken (Zonitidae Mörch, 1864) mit einer einheimischen und einer mediterranen Art beschrieben werden, während den übrigen Glanzschnecken (Oxychilidae Hesse, 1927 (1879)), sowie den Dolchschnecken (Gastrodontidae Tryon, 1866) und den Daudebardien (Daudebardiinae Kobelt 1906) jeweils eigene Seiten gewidmet werden.

Der Schwerpunkt der Artenvielfalt liegt in Südosteuropa, wo Glanzschnecken vor allem in feuchten Bereichen der Gebirge, in Felsspalten und Geröllfeldern vorkommen.
Unter den Glanzschnecken sind viele nahezu ausschließliche Raubschnecken, die anderen Schnecken, aber auch Regenwürmern, nachstellen. Andere Arten fressen auch zerfallendes pflanzliches Material oder Aas. Nicht nur die Jungtiere fressen gerne auch die Gelege anderer Schnecken.

Systematische Übersicht

Stylommatophora
Unterordnung Helicina

Überfamilie Zonitoidea
Familie Zonitidae Mörch, 1864

Überfamilie Gastrodontoidea
Familie Oxychilidae Hesse, 1927 (1879)

Quellen:

Riesenglanzschnecken - Zonitidae Mörch, 1864

Wirtelschnecke - Aegopis verticillus (A. Férussac, 1819)

 
Wirtelschnecke (Aegopis verticillus) aus dem Wienerwald.
Bild: Robert Nordsieck.
   
 
Riesenglanzschnecke (Zonites algirus): Hérault, Frankreich.
Bild: Bastien Louboutin (iNaturalist).
Die größte einheimische Glanzschnecke (und einziger einheimischer Vertreter der Zonitidae) ist die Wirtelschnecke (Aegopis verticillus, Bild rechts), die auch fälschlich als Riesenglanzschnecke bezeichnet wird und deren Gehäuse bis zu 30 mm groß werden kann, also so groß, wie eine kleine Weinbergschnecke.

Wirtelschnecke (Aegopis verticillus).

Riesenglanzschnecke  - Zonites algirus (Linnaeus, 1758)


Zonites algirus: Hérault, Frankreich.
Bild: Titouan Roguet (iNaturalist).
 
Beschreibung: Zonites algirus ist sehr groß (vgl. Maße). Sein Gehäuse erinnert in seiner flach kegeligen Form an das von Aegopis verticillus. Es ist schwach glänzend und auf der Oberfläche schwach grünlich bis braun gefärbt, oftmals mit einer weißlichen Unterseite.

Die Gehäuseoberfläche ist von feinen Spiralstreifen überzogen, die sich mit ziemlich groben Zuwachsstreifen kreuzen und so eine charakteristische gekörnelte oder genarbte Oberfläche bilden.

Die Endwindungen sind schwach geschultert, die Jungtiere sind ebenso wie bei Aegopis stärker gekielt. Der Nabel (Umbilicus) ist weit und symmetrisch.

Maße: B: 30 - 50 mm; U: 6 - 7. Information: Abkürzungen

Lebensraum und Verbreitung: Die Riesenglanzschnecke lebt in Olivenhainen, Weinbergen und  ist häufig in den Fugen alter Steinmauern und ist häufig am Straßenrand und in Gesteinsschutt zu finden. Die Riesenglanzschnecke lebt eindeutig räuberisch.

Zonites algirus ist eine gemeine mediterrane Art, die auf dem südlichen Peloponnes, nahe liegenden griechischen Inseln, der Küste Kleinasiens, und interessanterweise in Südfrankreich (von den Alpes Maritimes südwestlich bis in den Hérault, in den küstennahen Alpen bis auf 1000 m Höhe), sowie in Süditalien (Ligurien und Apulien) zu finden ist.

Links

Literatur

Letzte Änderung: 25.09.2025 (Robert Nordsieck).