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WirtelschneckeAegopis verticillus (A. Férussac, 1819) |
![]() Gut erkennbar: Die "wirtelig" stehenden hellen Streifen des Gehäuses bei einer Wirtelschnecke. Bild: Robert Nordsieck. |
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![]() Der Kopf einer Wirtelschnecke mit den langen Fühlern. Bild: Robert Nordsieck. |
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![]() Ein hellfarbiges Exemplar der Wirtelschnecke aus Niederöster- reich, südlich von Wien. Bild: Martina Eleveld. |
Quelle: MolluscaBase eds. (2025): Aegopis verticillus (A. Férussac, 1819).
![]() Bei diesem Jungtier erkennt man den charakteristischen Kiel. Bild: Martina Eleveld. |
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![]() Dieses Jungtier im Wienerwald weist oberhalb der Mündung noch einen leichten Kiel auf. Bild: Robert Nordsieck. |
Während erwachsene einen gerundetem oder stumpf gekanteten letzten Umgang zeigen, sind die Gehäuse von Jungtieren gekielt, so dass sie vor allem fossil schon mit den Gehäusen des Steinpickers (Helicigona lapicida) verwechselt wurden. Mit zunehmendem Alter der Schnecke wird der Kiel von gerundeten Umgängen überwachsen, so dass er bei erwachsenen Schnecken nicht mehr sichtbar ist.
Das glänzend hornfarbene Gehäuse der Wirtelschnecke ist auf der Oberseite gegittert. Quer zu den Windungen sind charakteristische hellere Zonen zu erkennen, die frühere Wachstumsunterbrechungen (Winter, sommerliche Trockenruhe) markieren. Ihre wirtelige Stellung (vgl. Blattstellung bei Pflanzen) hat gebräuchlichsten Trivialnamen der Schnecke geführt. Ähnliche Flecken, die Wachstumsunterbrechungen andeuten, kann man auch bei der Illyrischen Felsenschnecke (Faustina illyrica) sehen.
Das Tier selbst ist schlank mit einer schmalen Fußsohle und sehr langen Fühlern. Die Färbung des Körpers kann von hellgrau bis dunkelgrau, nahezu schwarz, reichen. Die Seiten sind heller mit einem schmutzig gelblichen Farbton, gefärbt.
Maße: H: 16-17; B: 26-30 mm; U: ca. 6.
Lebensweise und Verbreitung: Wie die meisten Glanzschnecken (Zonitidae) sind auch Wirtelschnecken zumindest Allesfresser. Sie leben von totem Pflanzenmaterial, aber auch Aas und kleineren Gehäuseschnecken, vor allem aber deren Gelegen. Aegopis verticillus ist in seinem Lebensraum unter Laub und zwischen Steinen auf feuchtem Boden und an Sickerstellen in Bergwäldern niederer Lagen anzutreffen; trockene Perioden verbringt er meist im lockeren Erdreich eingegraben.
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von Bosnien, Montenegro und Ungarn zu den Ostalpen, den Karnischen und den Salzburger Alpen. Zerstreut kommt sie bis ins mährische Stufenland vor. In Italien tritt die Wirtelschnecke im Süden, in Kalabrien, auf.
Vereinzelte deutsche Vorkommen befinden sich bei Marktschellenberg im Berchtesgadener Land, im Salzachtal und im südlichen Bayrischen Wald. 1880 wurde die Wirtelschnecke im Englischen Garten von Landsberg am Lech künstlich angesiedelt.
Bedrohungssituation: In Deutschland wird die Wirtelschnecke
als gefährdet eingestuft (
vgl.
Gefährdungskategorien gemäß Roter Liste). In Österreich steht die
Wirtelschnecke (Aegopis verticillus) laut der Naturschutzverordnung des Landes
Wien unter strengem Schutz, darf also nicht gesammelt werden.
Wiener Naturschutzverordnung Anl. 1, Fassung vom 01.05.2018.
Letzte Änderung: 26.08.2025 (Robert Nordsieck).