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Der Fischkindergarten in der Teichmuschel |
![]() Bitterling (Rhodeus sericeus amarus), Weibchen. Bild: Viridiflavus (Quelle). |
![]() Bitterling zur Paarungszeit an "seiner" Muschel. Bild: Michael Wurm (Quelle). |
![]() Weiblicher Bitterling mit Legeröhre. Bild: Martin Reichard. |
Während der Laichzeit sucht der männliche Bitterling eine passende Muschel aus, die er gegen andere Männchen verteidigt. Das Weibchen andererseits entwickelt während der Laichzeit eine 5 - 6 cm lange Legeröhre hinter der Afteröffnung. Wenn sich ein legebereites Weibchen nähert, vollführt das Männchen einen ritualisierten Tanz, um das Weibchen zu seiner Muschel zu locken.
Mittels seiner Legeröhre legt das Weibchen nun seine Eier in die Mantelhöhle der Muschel, während das Männchen den Laich befruchtet, indem er Samenflüssigkeit über der Einsaugöffnung der Muschel abgibt. In der Mantelhöhle der Muschel entwickeln sich die befruchteten Eier des Bitterlings geschützt und die Jungfische verlassen die Muschel etwa 3 - 4 Wochen nach der Eiablage. Da üblicherweise mehrere Bitterlinge die Muschel nacheinander nutzen, findet man öfter mehrere unterschiedliche Entwicklungsstadien von Jung-Bitterlingen vor.
Während ein Bitterling bis zu fünf Jahre alt werden kann, erreicht er mit zwei Jahren die Geschlechtsreife. Damit er sich fortpflanzen und vermehren kann, müssen geeignete Maler- oder Teichmuscheln anwesend sein. Diese Muscheln jedoch sind selten geworden. Und so muss auch der Bitterling inzwischen zu den bedrohten Tierarten in unseren Gewässern gezählt werden.
Mittlerweile hat sich jedoch herausgestellt, dass Bitterlinge sehr wohl, zumindest gelegentlich, auch andere Muschelarten als Kinderstube nützen können, darunter z.B. die Abgeplattete Teichmuschel (Pseudanodonta complanata) (Halabowski et al., 2024, s.u.) und sogar so kleine Muscheln, wie die aus Ostasien eingeschleppten Körbchenmuscheln (z.B. Corbicula fluminalis) (Pfeiffer et al. 2025, s.u.).
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