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Körbchenmuschel (Corbicula fluminea). Bild: © Alexander Mrkvicka, Wien (mrkvicka.at). |
Beschreibung: Körbchenmuscheln sind sehr dickschalig, rundlich dreieckig, konzentrisch gerippt bis gefurcht. Sie weist drei Hauptzähne in jeder Schale auf, die durch tiefe Gruben getrennt sind. Die Seitenzähne sind sehr lang und fein quer gerippt. Die breit gerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) und die fein gerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminalis) sind nur sehr schwer zu unterscheiden, man geht jedoch davon aus, dass etwa 90% der aufgefundenen Körbchenmuscheln zu Corbicula fluminea gehören.
Körbchenmuschel (Corbicula fluminea). Bild: © Alexander Mrkvicka, Wien (mrkvicka.at). |
Maße: H: 20 - 40 mm; L: 20 - 40 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Die Körbchenmuschel lebt in Flüssen und Seen, ist in Europa aber meist am Flussufer zu finden. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Körbchenmuscheln ist in Ost- und Südostasien, sowie in Afrika, zu suchen.
Während die Gattung der Körbchenmuscheln aus dem Tertiär auch aus Europa bekannt ist, wurden sie mit den abnehmenden Temperaturen im Verlauf der quartären Eiszeiten ins Kaspische Meer, nach Vorderasien und in das Nil-System verdrängt.
Seit den 1920er Jahren tritt die Art an der Westküste Amerikas auf (dort wurde sie wahrscheinlich als Nahrungsmittel von ortsansässigen Chinesen eingeführt), seit den 1970er Jahren an der amerikanischen Ostküste. Seit 1980 breiten sich die Körbchenmuscheln auch in Europa aus, zunächst in Portugal, und Südfrankreich, dann ins Rheindelta und in die Unterweser. Man geht davon aus, dass dies passiv, im Ballastwasser von Schiffen, aber auch durch Wasservögel, geschieht. Möglicherweise wurden auch manche Populationen der asiatischen Körbchenmuscheln aus Aquarienbeständen ausgesetzt.
Körbchenmuscheln sind, da es sich ursprünglich auch um eine Brackwasser lebende Gruppe handelt, recht tolerant gegenüber dem Salzgehalt des Wassers (bis zu 0,013 %). Mit 2 bis 30 °C ist auch der Temperaturbereich, in dem diese Muscheln vorkommen können, recht weit. Ihr größtes Potential dürfte aber ihre Vermehrungsfähigkeit sein, da Körbchenmuscheln sich auch ungeschlechtlich fortpflanzen können, nachdem sie ein neues Gewässer besiedelt haben. Körbchenmuscheln verlangen allerdings einen hohen Sauerstoffgehalt im Wasser, begrenzen sich also dadurch vielleicht auch selber, wenn sie, wie in Amerika z.T. der Fall, eine Algenblüte herbei führen.
Seit ihrem ersten Auftauchen in Europa wurden Körbchenmuscheln zunächst in Rhein und Weser, später im Main und in der Donau nachgewiesen. Die jüngsten Nachweise stammen aus dem Hochrhein bei Waldshut-Tiengen und aus dem Bodensee. In Südwestspanien, aber auch in Amerika, verdrängen die Körbchenmuscheln, wo sie in sehr großer Zahl auftreten, bereits die einheimischen Muschelarten durch Nahrungs- und Platzkonkurrenz, besonders, wo diese bereits beeinträchtigt sind.
FISCHER, W.; SCHULTZ, P. (1999): Erstnachweis von Corbicula cf. fluminea (O. F. MÜLLER 1774) (Mollusca: Bivalvia: Corbiculidae) aus Österreich, sowie ein Nachweis von lebenden Microcolpia daudebartii acicularis (FERUSSAC 1821) (Mollusca: Gastropoda: Melanopsidae) aus Bad Deutsch-Altenburg (NÖ, Österreich) - Club Conchylia Informationen 31(3/4): 23 - 26. (PDF) | ||
Tittizer, T.; Taxacher, M. (1997): Erstnachweis von Corbicula fluminalis (Müller 1774) (Corbiculidae, Mollusca) in der Donau. Lauterbornia H. 31 (1997): 103 - 107. | ||
Francisco Welter-Schultes: Corbicula fluminea species homepage. |