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![]() Tintenfisch (Sepia) bei der Insel Komodo. Bild: Nick Hobgood. |
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Wer würde schon auf den Gedanken kommen, dass eine gemächlich über den Waldboden kriechende Schnecke, ein pfeilschnell durchs Meer jagender Kalmar und eine reglos am Grund eines Sees sitzende Teichmuschel zur selben Tiergruppe gehören? Oder dass eine winzige Schnecke von nur 0,3 Millimetern und ein 20 Meter langer Riesenkalmar Verwandte sind? Und doch: All diese Tiere sind Weichtiere, die trotz ihrer äußeren Unterschiede gemeinsame Merkmale besitzen. Genau diese Gemeinsamkeiten führten dazu, dass der französische Biologe Georges Cuvier sie unter dem Tierstamm Mollusca zusammenfasste.
Schnecken sind mit rund 43.000 Arten bei weitem die artenreichste Gruppe unter den Weichtieren – das entspricht beinahe 80 % aller bekannten Molluskenarten. Sie haben sich an nahezu jeden erdenklichen Lebensraum angepasst: im Meer, im Süßwasser und an Land.
Muscheln bilden mit etwa 10.000 Arten die zweitgrößte Gruppe. Auch sie kommen nicht nur im Meer, sondern auch in Binnengewässern vor. Viele leben sesshaft, andere – etwa Herzmuscheln – können sich aktiv fortbewegen, teils sogar durch "Springen".
Kopffüßer wie Kraken, Kalmare und Sepien schließlich zählen zu den faszinierendsten und intelligentesten Tieren des Meeres. Auch wenn sie umgangssprachlich "Tintenfische" genannt werden – biologisch gesehen sind sie keine Fische, sondern hochentwickelte Weichtiere. Ihre Tarnung, ihr Farbwechsel und ihre "Tinte" zum Schutz vor Feinden sind nur einige ihrer erstaunlichen Fähigkeiten.
Nicht nur biologisch sind Weichtiere spannend: In der Antike wurde aus der Purpurschnecke ein kostbarer Farbstoff gewonnen, der den berühmtesten Kriegern Griechenlands, den Senatoren Roms, doch vor allem natürlich dem römischen Kaiser, vorbehalten war. Manche Muscheln produzieren Perlen, andere liefern das schimmernde Perlmutt, das Schmuck und Kunstgegenstände ziert. Schon in der Steinzeit dienten Muscheln und Schnecken dem Menschen als Nahrung – das belegen archäologische Funde.
Auch in der Kulturgeschichte vieler Völker haben Weichtiere ihren Platz: Das Tritonshorn – eine große Meeresschnecke – wurde als Musikinstrument verwendet. Kaurischnecken dienten in Teilen Afrikas, Asiens und Ozeaniens lange Zeit als Zahlungsmittel. Die geheimnisvollen Tiefsee-Kalmare und Kraken inspirierten Legenden von Odysseus bis Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer.
Trotz dieser Vielfalt sind Weichtiere für viele Menschen noch immer eine wenig beachtete Tiergruppe. Diese Homepage möchte das ändern – und Ihnen die faszinierende Welt der Schnecken, Muscheln und Kopffüßer näherbringen. Tauchen Sie ein in eine Welt, die sich oft im Verborgenen abspielt – und dabei umso erstaunlicher ist.
Viel Spaß beim Lesen, Lernen und Erleben!
Ihr
Robert Nordsieck.
![]() Die lebende Welt der Weichtiere von Robert Nordsieck. |
Der
Youtube-Kanal von Weichtiere.at mit mehreren Videoclips zum Anschauen!
Das Buch "Einheimische Schnecken im Terrarium" von Robert Nordsieck und Martina Eleveld ist in der 4. Auflage nunmehr beim Natur-und-Tier-Verlag wieder erhältlich.
Außerdem kann es jetzt auch in der
Bücherei in Wiener Neudorf
entlehnt werden:
Neu: Die Seite über
Tigerschnegel (Limax maximus) auf
schnegel.at wurde komplett
überarbeitet und mit zahlreichen neuen Bildern von
Martina
Eleveld,
besonders über de
Paarung des Tigerschnegels, versehen, zusätzlich zu einer neuen
Video-Playlist zum selben Thema auf unserem YouTube-Kanal!
Deutsche Malakozoologische Gesellschaft
Bild: Haus der
Natur in Cismar.
Bestimmungskarten "Weichtiere Österreichs - Gehäuseschnecken" und
"Weichtiere Österreichs - Süßwasserschnecken und Nacktschnecken"
Erhältlich im
Naturhistorischen Museum in
Wien und im Haus der
Natur in Cismar, Deutschland.
Überblick über die deutschen und holländischen Bestimmungskarten:
http://www.miniposter.hausdernatur.de/.
http://www.mollusca.de:
Reichhaltige Seite der DMG rund um die Weichtierforschung.
Naturkundemuseum Stuttgart: Weichtiere -
Bestimmung, Systematik, Fundmeldungen
Erste Vorarlberger Malakologische Gesellschaft
Weichtiere beim Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Letzte Änderung: 08.05.2025 (Robert Nordsieck).