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Wegschnecken (Arionidae) Teil 1: Große Arten | Wegschnecken (Arionidae) Teil 2: Kleine Arten | Wegschnecken (Arionidae) Teil 3: Die Nacktschnecke von Kerry |
Gelbstreifige Wegschnecke (Arion fasciatus, oben) und Wald- Wegschnecke (Arion silvaticus, unten) aus Vermont, USA. Bilder: Harry G. Lee (Jacksonville Shell Club). |
Teil 1: Große Arten
Rote Wegschnecke (Arion rufus)
Schwarze Wegschnecke (Arion ater)
Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris)
Teil 2: Kleinere Arten
Braune Wegschnecke (Arion subfuscus)
Wald-Wegschnecke (Arion silvaticus)
Gelbstreifige Wegschnecke (Arion fasciatus)
Graue Wegschnecke (Arion circumscriptus)
Kleine Wegschnecke (Arion intermedius)
Der Arion hortensis-Komplex
Gartenwegschnecke (Arion hortensis)
Gemeine Gartenwegschnecke (Arion distinctus)
Teil 3: Die Nacktschnecke von Kerry
Gelbgefleckte Wegschnecke (Geomalacus malaculosus)
Tafel: Wegschnecken (Arionidae) - Kleinere Arten.
Braune Wegschnecke - Arion (Mesarion) subfuscus (Draparnaud 1805)
Braune Wegschnecke (Arion subfuscus ?) aus Bad Kreuznach. Bild: Robert Nordsieck. |
Beschreibung: Wie ihr Name schon sagt, kann die Färbung der Braunen Wegschnecke, einer mittelgroßen Nacktschnecke, unterschiedliche Schattierungen im Braunbereich haben: Sie kann von orange und braun bis dunkel schokoladenfarben reichen. An den Seiten trägt die Schnecke oft jeweils ein dunkles Band. Auch innerhalb von Populationen eines Standortes kann die Farbe variieren. Jungtiere sind nach dem Schlüpfen dunkelbraun mit schwärzlichen Fühlern, werden aber nach einigen Tagen heller. Dann besitzen sie oft deutlichere dunkle Seitenbänder und einen dunklen Rücken.
Ein charakteristisches Bestimmungsmerkmal für Arion subfuscus ist der hellgelbe oder sogar orangefarbene Körperschleim, der sich mit einer Fingerprobe gut zeigen lässt. Die Fußsohle der Braunen Wegschnecke ist weißlich bis cremefarben. Der Sohlenschleim ist im Gegensatz zum Körperschleim öfter farblos.
Gelbes Exemplar von Arion subfuscus (?) aus Hessen. Bild: Robert Nordsieck. |
Vor allem im Norden des Verbreitungsgebietes kommen auch hellere, gelbliche, fast ungebänderte Exemplare vor.
Der Geschlechtsvorhof (Atrium) hat bei Arion subfuscus ungefähr den halben Durchmesser der rundlichen Samentasche (Spermatheca), der Eileiter (Ovidukt) ist sehr groß und erweitert, wie bei Arion vulgaris (siehe Bild dort).
Maße: L: Bis 75 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Die Braune Wegschnecke ist vor allem ein Waldbewohner, der in Laub- und Nadelwäldern, aber auch auf Felsen und in Wiesen lebt. In menschlich überformten Lebensräumen ist sie seltener, kommt aber im Westen der Britischen Inseln oft in Gärten und am Straßenrand vor. Bei feuchter Witterung kriechen die Schnecken an Baumstämmen empor. Das Nahrungsspektrum der Braunen Wegschnecke ist sehr variabel: Obwohl die Schnecke wohl vordringlich ein Pilzfresser ist, frisst sie auch grünes und totes Pflanzenmaterial, Früchte und tierische Exkremente. An frisch gepflanzten Baumschösslingen kann die Braune Wegschnecke auch Schaden anrichten.
Braune Wegschnecke (Arion fuscus) aus Niederösterreich. Bild: © Alexander Mrkvicka, Wien (mrkvicka.at). |
Meist ist die Braune Wegschnecke einjährig, wobei in Mitteleuropa von Juni bis September etwa alle ein bis drei Wochen 50 Eier gelegt werden. Nach Abschluss der Eiablage sterben die Alttiere ab. Bis die Jungtiere schlüpfen, kann zwischen etwa einem Monat und mehr als 100 Tagen dauern, je nach vorherrschenden Temperaturen.
Das Verbreitungsgebiet der Braunen Wegschnecke erstreckt sich von den Pyrenäen bis zum Schwarzen Meer, im Norden bis auf die Britischen Inseln und Skandinavien, im Osten bis zum Kaukasus und den Ural. Auf der italienischen Halbinsel fehlt die Art, auf der Iberischen Halbinsel wahrscheinlich auch. In Griechenland kommt Arion subfuscus nur im Norden vor, in der Türkei allerdings nahe Istanbul. Zusammen genommen ist die Braune Wegschnecke eine der am weitesten verbreiteten Wegschneckenarten, selten ist sie nur in East Anglia, wo sie nur in alten, naturbelassenen Wäldern vorkommt. Zusätzlich wurde die Braune Wegschnecke nach Nordamerika verschleppt, wo sie z.B. im Nordwesten der USA und in British Columbia (Kanada) vorkommt.
Mollbase:
Arion subfuscus.
Francisco
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Arion subfuscus species homepage.
Terrestrial Mollusc Tool:
Arion subfuscus.
Anmerkung
Molekulargenetische Untersuchungen der sehr variablen und weit verbreiteten Braunen Wegschnecke haben ergeben, dass mehrere genetisch abgrenzbare Populationen in der Bildung begriffen sind, was zur allopatrischen Entstehung neuer Arten führen könnte, auch wenn die Isolierung noch nicht ausreichend weit fortgeschritten ist.
Von der nahe verwandten Art Arion fuscus (O.F. Müller 1774) ist Arion subfuscus äußerlich nicht zu unterscheiden. Man geht aber davon aus, dass Arion subfuscus im Wesentlichen westeuropäisch verbreitet ist und sich das Verbreitungsgebiet von Arion fuscus im Osten daran anschließt. In Ostösterreich, wie z.B. in Niederösterreich, dürfte im Zweifelsfall Arion fuscus vorkommen.
Pinceel, J.; Jordaens, K.; Backeljau, T. (2005): Extreme mtDNA divergences in a terrestrial slug (Gastropoda, Pulmonata, Arionidae): accelerated evolution, allopatric divergence and secondary contact. J. Evol. Biol. 18 (5) : 1264 - 80 (PDF, 1138 KB) |
Wald-Wegschnecke - Arion (Carinarion) silvaticus Lohmander 1937
Wald-Wegschnecke (Arion silvaticus) aus Hessen. Bild: Robert Nordsieck. |
Beschreibung: Die Wald-Wegschnecke ist eine kleine Nacktschnecke mit einer hellgrauen bis graubraunen, aber nicht gelblichen Körperfarbe, die auf den Fußsaum zu weißlich wird. Die Körperseiten entlang ziehen sich deutlich abgesetzte dunkle Bänder. Die Fußsohle ist weißlich oder cremefarben. Oftmals können Ansätze eines Kiels vorhanden sein. Der Schleim ist durchsichtig oder leicht gelblich. Junge Wald-Wegschnecken sind hell bläulich grau mit schwachen und unscharfen, etwas dunkleren, Bändern und einem weißlichen Kielansatz zwischen Mantel und Schwanzende. In Ruhestellung sind Wald-Wegschnecken oft zusammen gezogen und ähneln dann etwas einer Assel.
Wald-Wegschnecke (Arion silvaticus) aus dem Wienerwald. Bild: Martina Eleveld. |
Im Genitalapparat ist der Geschlechtsvorhof (Atrium) sehr groß, breit und abgeflacht, der Epiphallus ist breiter als der Samenleiter (Vas deferens). Der Eileiter (Ovidukt) ist breit, die Samentasche (Spermatheca) ist länglich und fast pfeilförmig.
Maße: L: Bis 40 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Arion silvaticus lebt an schattigen und geschützten Stellen in der Streuschicht feuchter Laub-, Misch- und Nadelwälder der Mittelgebirge, im Norden auch in Waldgebieten im Heideland. Die Wald-Wegschnecke kommt auch auf nährstoffarmem, kalkarmem Boden vor. In der Schweiz kommt Arion silvaticus bis in einer Höhe von 2400 m NN. vor. Die Schnecken fressen vor allem abgestorbene Blätter.
Das Verbreitungsgebiet der häufigen Art erstreckt sich über das nördliche und westliche, sowie Mitteleuropa bis nach Südbulgarien, im Norden bis nach Island und die Färöer-Inseln.
Mollbase:
Arion silvaticus.
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Arion silvaticus species homepage.
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Arion silvaticus.
Gelbstreifige Wegschnecke - Arion (Carinarion) fasciatus (Nilsson 1837)
Arion fasciatus und Arion hortensis. Quelle: Livinglandscapes.bc.ca. |
Eine Gelbstreifige Wegschnecke (Arion fasciatus) aus Norwegen ruht in der Laubstreu. Bild: Magne Flåten (Wikipedia). |
Beschreibung: Die Gelbstreifige Wegschnecke ist eine graugelblich bis braungelblich gefärbte kleine Nacktschnecke, auf deren heller gefärbten Seiten dunkle und meist verschwommene Bänder gelblich abgegrenzt sind. Das rechte Seitenband zieht sich dabei über der Atemöffnung entlang. Um den Fußsaum ist die Schnecke fast weißlich. Die gelbliche Hintergrundfarbe des Körpers unterscheidet diese Art von Arion circumscriptus und Arion silvaticus. Der Rücken kann einen sehr leichten Kiel aufweisen. Der Querschnitt der Schnecke in zusammen gezogenem Zustand ist glockenförmig, im Gegensatz zum Beispiel zu Arion hortensis. Jungtiere sind hell graubraun mit dunklen Bändern und einem deutlicheren Rückenkiel.
Der Geschlechtsvorhof (Atrium) ist recht groß, der Epiphallus breiter als der Vas deferens. Der Eileiter ist sehr schmal und so lang wie der Epiphallus. Die Samentasche ist länglich, nicht rundlich.
Maße: L: Bis 50 mm, in Ausnahmefällen bis 70 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Die Gelbstreifige Wegschnecke kommt vor allem an offenen Standorten vor, neben Gärten und Brachland ist sie auch an schattigen Stellen unter Bäumen und Sträuchern, in der Kraut- und Streuschicht zu finden. In der Schweiz kommt die Art bis in einer Höhe von 1300 m NN. vor.
Das Verbreitungsgebiet der Gelbstreifigen Wegschnecke erstreckt sich über Nord-, West- und Mitteleuropa bis nach Südosteuropa (Kroatien, Bosnien, Albanien und Bulgarien). Eingeschleppt wurde die Art auch in Nordamerika.
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Arion fasciatus.
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Arion fasciatus species homepage.
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Arion fasciatus.
Graue Wegschnecke - Arion (Carinarion) circumscriptus Johnston 1828
Graue Wegschnecke (Arion circumscriptus) aus Thurston Co., Washington, USA. Bild: William Leonard (Calphotos). |
Beschreibung: Die Graue Wegschnecke ist eine kleine dunkelgraue oder braune Nacktschnecke, deren Färbung manchmal einen bläulichen Ton aufweisen kann. Der Mantel ist dunkel gefleckt, die Seiten des Körpers sind meist heller gefärbt. Ein dunkles Längsband zieht sich entlang der Körperseiten, wobei das rechte Band oberhalb des Atemlochs verläuft. Der Rücken der Schnecke kann oft sehr leicht gekielt sein. Der Schleim ist farblos, die Fußsohle weißlich. Jungtiere sind an den Seiten hellgrau gefärbt.
In zusammen gezogenem Zustand ist die Schnecke im Querschnitt glockenförmig, wie Arion fasciatus (s. o.). In Ruhephasen zieht sich die Schnecke nicht zusammen, wie Arion silvaticus, sondern bleibt ausgestreckt.
Der Geschlechtsvorhof (Atrium) der Grauen Wegschnecke ist sehr groß, der Epiphallus stark pigmentiert und breiter als der Samenleiter (Vas deferens). Der Eileiter ist kurz und nicht schmal, die Samentasche (Spermatheca) ist länglich.
Maße: L: Bis 50 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Graue Wegschnecken bewohnen kühle feuchte Waldstandorte, wo man sie oft an Totholz findet. Seltener, wie z.B. in Großbritannien, kommen sie auch außerhalb von Wäldern und sogar in Kulturlandschaften vor. Arion circumscriptus lebt von Pilzmyzelien, aber auch von grünen Pflanzenteilen, Blüten und Früchten. In der Schweiz ist die Art bis in einer Höhe von 1600 m NN. zu finden.
Das Verbreitungsgebiet der Grauen Wegschnecke erstreckt sich ursprünglich über Nordwest- und Mitteleuropa bis nach Norditalien. Eingeschleppt wurde die Art auch in Nordamerika.
Bedrohungssituation: Während die Graue Wegschnecke in Großbritannien gemein ist, kommt sie in ihrem übrigen Verbreitungsgebiet zerstreut vor. In Österreich ist die Art stark gefährdet, in Bayern gefährdet (vgl. Gefährdungskategorien gemäß Roter Liste).
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Arion circumscriptus.
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Arion circumscriptus.
Kleine Wegschnecke oder Igelschnecke - Arion (Kobeltia) intermedius (Normand 1852)
Kleine Wegschnecke (Arion intermedius) aus Portugal. Bild: Adolfo Outeiro. |
Beschreibung: Die Kleine Wegschnecke ist sehr klein, cremeweiß bis gräulich gelb oder oliv braun gefärbt, in Ausnahmefällen kann sie auch grau gefärbt sein. An den Seiten des Rücken können sich dunklere Zonen befinden, manchmal kann die Schnecke auch verschwommene dunkle Seitenbänder aufweisen, deren rechtes in einer Kurve um das Atemloch führt. Der Fußsaum kann orange gefärbt sein. Oft findet man in einer Population unterschiedlich gefärbte Schnecken. Die Fühler sind klein und dunkler gefärbt. Der Schleim der Schnecke ist hell gelblich. Das Atemloch befindet sich etwa in der Mitte des Mantelschildes oder etwas dahinter. Der Name Igelschnecke rührt daher, dass zusammengezogene, vor allem halbwüchsige, Exemplare oftmals stachelige Rückenwarzen zeigen.
Kleine Wegschnecke (Arion intermedius) aus Kanada. Bild: Kristiina Ovaska (CalPhotos). |
Von Arion obesoductus unterscheidet sich Arion intermedius morphologisch durch den kurzen, frei liegenden Eileiter (Ovidukt).
Maße: L: Bis 25 - 35 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Die Schnecke bewohnt die Laubstreuschicht feuchter Laubwälder, Auwälder und Gewässerrandgebiete. Arion intermedius kommt auch auf Silikat-Boden vor. Offensichtlich ernährt die Schnecke sich von Pilzen. In trockenen Wäldern verbringen die Tiere den Trockenschlaf zusammengezogen mit gekrümmter Fußsohle und umgeben sich zum Schutz mit Erdkrumen. Die Schnecken leben ein Jahr und sind im Herbst ausgewachsen.
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich über West- und Mitteleuropa, im Süden bis nach Festland-Italien und Sizilien, entlang der Küste Norwegens bis zum 65. Breitengrad, aber auch nach Island und den Färöer-Inseln.
Bedrohungssituation: In Mitteleuropa ist die Kleine Wegschnecke recht selten, hingegen in Großbritannien weit und gleichmäßig verbreitet. In der Schweiz und Bayern ist die Kleine Wegschnecke gering gefährdet.
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Arion intermedius.
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Arion intermedius.
Alpenwegschnecke - Arion (Kobeltia) obesoductus Reischütz 1973
Alpen-Wegschnecke (Arion obesoductus ?) aus Tschechien. Bild: Michal Maňas (wikipedia). |
Für die Alpenwegschnecke gibt es mehrere systematische Namen. Nach Manganelli et al. (2010) ist Arion alpinus Pollonera 1887 ein jüngeres Synonym von Arion intermedius. Arion alpinus auct. non Pollonera, also die zuvor bestimmten Exemplare von Arion alpinus, die von anderen Autoren beschrieben wurden und nicht aus dem von Pollonera beschriebenen Verbreitungsgebiet stammen, werden nach derzeitigem Kenntnisstand als Arion obesoductus Reischütz 1973 betrachtet. Vorkommen aus dem Piemont und der Lombardei sind derzeit noch nicht ausreichend geklärt.
Beschreibung: Die sehr kleine Nacktschnecke ist gelblich weiß gefärbt, mit einem hell graubraunen Rückenband und dunkel graubraunen Seitenbändern. Der Körper ist von kleinen Warzen unregelmäßig bedeckt. Kopf und Fühler sind graublau, die Fußsohle ist orange oder gelblich gefärbt. Der Schleim ist gelblich, darin unterscheidet sich Arion obesoductus von einem jungen Arion subfuscus.
Alpenwegschnecke (Arion obesoductus ?). Bild: Michal Maňas (Quelle). |
Der lange Eileiter (Ovidukt) liegt frei und die Papille des Epiphallus ist abgeflacht. Im Gegensatz dazu hat Arion intermedius einen kurzen Ovidukt und Arion distinctus eine kegelförmige Epiphallus-Papille.
Maße: L: 15 - 25 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Die Alpenwegschnecke lebt in Wäldern unter der Borke von Totholzbäumen, scheint nur in naturbelassenen Lebensräumen vorzukommen und lebt möglicherweise von Pilzen. Das Verbreitungsgebiet der Art ist nicht ganz geklärt: Die Art kommt von Tschechien bis nach Nordostitalien und Südwestdeutschland vor, südalpine Vorkommen, etwa aus dem Piemont, werden diskutiert, für eine Bestätigung reichen aber die vorhandenen anatomischen Befunde nicht aus.
Literatur
Dvořák, L.; Backeljau, T.;, Reischütz, P. L.; Horsák, M.;, Breugelmans, K.; Jordaens, K. (2006): Arion alpinus Pollonera, 1887 in the Czech Republic (Gastropoda: Arionidae). Malacologica Bohemoslovaca. 5: 51-55. | ||
Manganelli, G.; Bodon, M.; Giusti, F. (2010): The status of Arion alpinus Pollonera 1887, and re-description of Arion obesoductus Reischütz 1973 (Gastropoda, Arionidae). Journal of Conchology 40: 269-276. |
Mollbase:
Arion alpinus.
Mollbase:
Arion obesoductus.
Francisco
Welter-Schultes:
Arion obesoductus species homepage.
Unter dem wissenschaftlichen Namen Arion hortensis wurden früher bis zu drei Arten beschrieben. Heute wird dieser Artkomplex aus der Gartenwegschnecke (Arion hortensis), der Gemeinen Gartenwegschnecke (Arion distinctus) und der englischen Gartenwegschnecke (Arion owenii) auch als Arion hortensis agg. bezeichnet. Es besteht die Möglichkeit, dass sich noch weitere Arten in diesem Komplex verbergen, somit ist eine weitergehende wissenschaftliche Untersuchung von Nöten.
Terrestrial Mollusc Tool: Arion hortensis group: Arion owenii.
Entgegen früheren Berichten hat die Gartenwegschnecke (Arion hortensis) offensichtlich eine enger begrenzte Verbreitung, als bisher angenommen, in Westeuropa (Niederlande, Belgien, Frankreich, den westlichen und südlichen Teil Deutschlands und die Nordschweiz). Die Gemeine Gartenwegschnecke (Arion distinctus) hingegen ist erheblich weiter verbreitet und ihr Verbreitungsgebiet deckt sich mit den meisten älteren Angaben für den Artkomplex Arion hortensis agg. Allerdings kommen beide Arten teilweise gemeinsam (sympatrisch) vor. Die dritte Art aus dem Artkomplex, die englische Gartenwegschnecke Arion owenii, konnte bisher nur in einigen Regionen der Britischen Inseln nachgewiesen werden.
Nachweise der Verschleppung von Arion hortensis in gemäßigte Regionen der übrigen Welt (Neuseeland, Südafrika und Australien) beziehen sich auf den Artkomplex, es muss also noch nachgewiesen werden, ob es sich um Arion hortensis oder Arion distinctus handelt.
De Winter, A.J. (1984): The Arion hortensis complex (Pulmonata: Arionidae): designation of types, descriptions, and distributional petterns, with special reference to the netherlands. Zoologische Mededelingen, 59(1): 1-17, 1984. | ||
Allgaier, C. (2006): Nachweis der Koexistenz von Arion hortensis Férussac 1819 und Arion distinctus Mabille 1868 (Gastropoda, Pulmonata, Arionidae) in Tübingen (Baden-Württemberg). Jh. Ges. Naturkde. Württemberg, 162: 229–241, 2006. | ||
Iglesias, J.; Speiser, B. (2001): Distribution of Arion hortensis s.s. and Arion distinctus in Northern Switzerland. J. Moll. Stud., 67: 209-214, 2001. |
Gartenwegschnecke - Arion (Kobeltia) hortensis Férussac 1819
Gartenwegschnecke (Arion hortensis) aus England. Bild: Brian Eversham, (Quelle). |
Arion fasciatus und Arion hortensis. Quelle: Livinglandscapes.bc.ca. |
Beschreibung: Die Gartenwegschnecke ist eine kleine Nacktschnecke mit einer bläulich grauen Färbung und dunklen Seitenbändern, von denen das rechte oberhalb des Atemlochs verläuft. Das Schwanzende ist bläulich oder orangefarben. Die Fühler sind bläulich oder rötlich. Die Tuberkel (s. o.) am Fußsaum sind weiß. In zusammengezogenem Zustand ist der Körper im Querschnitt nicht glockenförmig, wie bei Arion fasciatus. Die Fußsohle ist orange oder gelb, der Schleim gelblich orange. Jungtiere sind charakteristisch blaugrau mit einem dunkler gefärbten Rücken und einer gelblichen Fußsohle.
Maße: L: 30 - 40 mm, in Ausnahmefällen bis zu 50 mm.
Lebensraum und Verbreitung: In der Natur lebt die Gartenwegschnecke in Laubwäldern und Buschlandschaften. Als Kulturfolger ist sie, wie der Name sagt, oft in Gärten, Parks, Feldern, Gewächshäusern, Kellern und Lagerhäusern zu finden. Gartenwegschnecken leben in der Kraut- und Streuschicht, unter Steinen und in Spalten im Boden. Im Norden der Britischen Inseln tritt die Gartenwegschnecke ausschließlich als Kulturfolger auf.
Gartenwegschnecken sind zwar Allesfresser, bevorzugen allerdings Obst (z.B. wilde und gezüchtete Erdbeeren), Sämlinge und junge, geschwächte Pflanzen. Dadurch können Gartenwegschnecken zu einem ernstzunehmenden Garten- und Gewächshausschädling werden (neben der Spanischen Wegschnecke ist die Gartenwegschnecke unter den bekannteste Schadschneckenarten).
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von den Britischen Inseln (mit Ausnahme von Schottland und Nordwestirland) über die Niederlande bis nach Frankreich, durch West- und Süddeutschland bis in die Südwestschweiz. In den Alpen ist die Art bis in einer Höhe von 2000 m anzutreffen. In vielen anderen Regionen ist die Gartenwegschnecke durch den Menschen verschleppt worden.
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Arion hortensis.
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Arion hortensis.
Gemeine Gartenwegschnecke - Arion (Kobeltia) distinctus Mabille 1868
Gemeine Gartenwegschnecke (Arion distinctus) aus England. Bild: Brian Eversham, (Quelle). |
Beschreibung: Die Gemeine Gartenwegschnecke ist im Allgemeinen gelblich oder braungrau gefärbt. An den Seiten ihres Körpers verlaufen unten dunkle Bänder, wobei das rechte Band meist die Atemöffnung umgibt. Die höckerartigen Warzen (Tuberkel) am Fußsaum sind etwas heller gefärbt, allerdings nicht so weißlich, wie bei Arion hortensis. Kopf und Fühler sind dunkel blaugrau gefärbt und haben keinen Rot-Ton. Die Fußsohle ist hellgelb.
Maße: L: Bis 50 mm.
Gemeine Gartenwegschnecke (A. distinctus) aus Norwegen. Bild: G. Drange (EOL). |
Lebensraum und Verbreitung: Wie der Name schon sagt, ist die Gemeine Gartenwegschnecke oft in Kulturregionen und in vom Menschen beeinflussten Landschaften zu finden. In natürlichen Regionen tritt Arion distinctus auch in Laubwäldern und in Gebüsch-Lebensräumen auf, ebenso wie auf extensiv genutzten Almwiesen. Die Gemeine Gartenwegschnecke ist bald in offen gelassenem Brachland zu finden und wird oft durch den Menschen verschleppt. Sie kann zu einem Schädling für Gärten und Landwirtschaft werden. In der Schweiz tritt sie bis in Höhen von 2300 m NN. auf, bleibt allerdings meistens unterhalb von 1500 m NN. Arion distinctus lebt von grünen Kräutern und Früchten, ist daher auch für viele Fraßschäden an Zucht-Erdbeeren verantwortlich.
Die Gemeine Gartenwegschnecke gehört zu den weit verbreiteten und häufigen Arten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von West- und Mitteleuropa bis nach Norditalien und Bulgarien, im Norden die Britischen Inseln außer den Hebriden, aber inklusive der Isle of Man, die Shetland- und Orkney-Inseln, außerdem die Färöer-Inseln. In Skandinavien liegt die Nordgrenze der Verbreitung bei 63° n. Br. Zusätzlich wurde die Gemeine Gartenwegschnecke nach Nordamerika verschleppt.
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Arion distinctus.
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Arion distinctus.
Wildlife Trust for Bedfordshire, Cambridgeshire,
Northamptonshire and Peterborough.