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SchüsselschneckenDiscidae Thiele, 1931 (1866) |
![]() Östliche Waldschnecke (Anguispira alternata): Leamington, Ontario, Kanada. Bild: Cameron Chevalier (iNaturalist). |
Stylommatophora
Unterordnung Helicina
Überfamilie Discoidea
Familie Discidae
Gattung Gonyodiscus
Gonyodiscus rotundatus (O.F. Müller, 1774)
Quelle: MolluscaBase eds. (2025): Gonyodiscus rotundatus (O. F. Müller, 1774).
![]() Anguispira picta: Tennessee, USA. Bild: Turner Brockman (iNaturalist). |
Der frühere wissenschaftliche Name Patulidae Tryon 1866 beruhte auf einem jüngeren Synonym von Discus Fitzinger, 1833 - Patula Held 1837, wurde aber als älter und folglich gültiger als Discidae Thiele 1931 betrachtet und daher von CLECOM, sowie von Mollbase, als korrekte wissenschaftliche Bezeichnung für die Schüsselschnecken aufgeführt.
In älteren Publikationen war die Gattung Discus zur Familie Endodontidae Pilsbry 1895 gezählt worden, eine Einordnung, die aber von der heutigen wissenschaftlichen Auffassung nicht mehr getragen wird: Die aktuelle Systematik von MolluscaBase auf der Grundlage von Bouchet und Rocroi (2005) verwendet die Familie Discidae (s.o.), zu neben sieben weiteren (darunter Anguispira, vgl. Abbildungen) die namengebende Gattung Discus (z.B. Discus ruderatus M. Hartmann, 1821), sowie die Gattung Gonyodiscus (z.B. Gonyodiscus rotundatus) gehört. Die Gattung Patula hingegen wird heute ebenfalls zu Discus gezählt.
Bouchet, P.;
Rocroi, J.-P. (2005): Classification and nomenclator of gastropod families.
Malacologia. 47 (1-2): 1-397.
(Link).
Salvador, R. B.;
Brook, F. J.; Shepherd, L. D.; Kennedy, M. (2020). Molecular phylogenetic
analysis of Punctoidea (Gastropoda, Stylommatophora). Zoosystematics and
Evolution. 96(2): 397-410. (Link).
Die einheimischen Schüsselschnecken (Discidae), von denen in Europa drei Arten vorkommen, sind klein, mit einer Gehäusebreite von nur 5 bis 7 mm sind sie aber in der Natur mit dem geübten Auge leicht auf Baumstämmen und im Unterholz zu entdecken. Ihr Name rührt von dem flachen, schüssel- oder linsenförmigen Gehäuse her.
Gefleckte Schüsselschnecke - Gonyodiscus rotundatus (O. F. Müller, 1774)
![]() Gefleckte Schüsselschnecke (Gonyodiscus rotundatus). Bild: © Stefan Haller, (schneckenfoto.ch). |
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![]() Bild: Helmut Nisters. |
![]() Gefleckte Schüsselschnecke (Gonyodiscus rotundatus, unten) und Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata, oben). Bild: Martina Eleveld. |
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![]() Braune Schüsselschnecke (Discus ruderatus) Sverdlovsk, Russland. Bild: Alexey Yabs (iNaturalist). |
Maße: B: 5,5 - 7 mm; U: 5½ - 6.
Lebensraum und Verbreitung: Die Gefleckte Schüsselschnecke lebt an feuchten, geschützten Standorten jeder Art: In Wäldern ist die Schnecke unter Bodenstreu und Steinen, zwischen Kräutern, im Gras und an liegenden Baumstämmen zu finden, häufig auch unter Gartenabfällen. In der Schweiz steigt Gonyodiscus rotundatus in Graubünden bis auf 2700 m NN auf.
Die Gefleckte Schüsselschnecke ist fast überall gemein verbreitet, das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis in das südliche Skandinavien: Dort ist sie vom Menschen (anthropogen) verbreitet, in Finnland kommt sie sogar nur in Gärten und Gewächshäusern vor. In Ungarn ist die Art in der Natur nur in den Bergländern zu finden, sonst lebt sie an verschiedenen Orten in Gewächshäusern.
Die verwandte Braune Schüsselschnecke (Discus ruderatus vgl. Bild links) hingegen hat ein einfarbig braunes Gehäuse, dem die charakteristischen Querbänder fehlen. Zudem ist bei Discus ruderatus der Nabel weniger als ein Drittel des Gehäusedurchmessers weit.
Wikipedia:
Schüsselschnecken.
Biolib.cz:
Endodontidae (Systematischer Name heute veraltet).
Naturportal Südwest:
Discidae (Schüsselschnecken).
Fechter, R.; Falkner, G.: "Weichtiere" (1990), Mosaik-Verlag
München, S. 170.
Kerney, M.P.; Cameron, R.A.D.; Jungbluth, J.: "Die Landschnecken Nord- und
Mitteleuropas" (1983), Parey-Verlag Hamburg und Berlin. S. 135 ff.
Wiese, V. (2024): Die Landschnecken Deutschlands" (3. Ed.). Quelle und Meyer
Verlag, Wiebelsheim. S. 160 ff.
Geyer, D. (1927): "Unsere Land- und Süßwassermollusken" (3. Ed.). K. G. Lutz
Verlag Stuttgart. S. 68 ff.
Quelle: MolluscaBase eds. (2025): Discidae Thiele, 1931 (1866).
![]() Mit Bildern von Stefan Haller: http://www.schneckenfoto.ch. |
Letzte Änderung: 24.08.2025 (Robert Nordsieck).