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Schließmundschnecken (Clausiliidae) Teil IIClausiliidae J. E. Gray, 1855 |
Schließmundschnecken (Clausiliidae) Teil I | Schließmundschnecken (Clausiliidae) Teil II | Schließmundschnecken (Clausiliidae) Teil III |
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![]() Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata): Rostock, Mecklenburg-Vorpommern. Bild: Henning Karger (iNaturalist). |
![]() Gefältelte Schließmundschnecke (Macrogastra plicatula): Teplice, Ústecký, Tschechien. Bild: Frank Walther (iNaturalist). |
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![]() Gitterstreifige Schließmundschnecke (Clausilia dubia): Ylistön- rinne, Jyväskylä, Finnland. Bild: Petri Kuhno (iNaturalist). |
![]() Graue Schließmundschnecke (Strigillaria cana): Neu-Ulm, Bayern. Bild: Leon Wischenbarth (iNaturalist). |
Hartmut Nordsieck
auf hnords.de: Umfassende
Seite zum Thema Clausiliidae: Allgemeine Informationen, Rezente Clausiliidae,
Fossile Clausiliidae, Veröffentlichungen.
Schließmundschnecken (Clausiliidae):
Systematische Liste (Kurzversion).
Bestimmungsschlüssel Clausiliidae auf
Naturportal Südwest.
![]() Bauchige Schließmundschnecke (Macrogastra vetricosa): Uzwil, St. Gallen, Schweiz. Bild: Peter Oehler (iNaturalist). |
Wie bereits im allgemeinen Teil beschrieben, werden für die Bestimmung von Schließmundschnecken nach Gehäusemerkmalen (soweit eine solche überhaupt möglich ist und nicht eine anatomische Untersuchung nötig ist, die in Anbetracht der geringen Größe nur von echten Fachleuten durchgeführt werden sollte) vor allem folgende Merkmale herangezogen:
Schemazeichnungen mit Erklärung: Im
folgenden Text als
gekennzeichnet.
Hartmut Nordsieck:
hnords.de:
Sammeln und
Bearbeitung von
Schließmundschnecken, sowie
für die Bestimmung notwendigen Fachausdrücke des
Schließapparats.
![]() Linke Fuchs-Schließmundschnecke (Alopia straminicollis) und Rechte Fuchs- Schließmundschnecke (Alopia livida) aus dem Velikan-Tal (Bucegi, Rumä- nien). Bild: Sigrid Hof (Quelle: hnords.de). |
![]() ![]() Bosnische Schließmundschnecken (Herilla bosniensis) in der Klausen bei Mödling. Rechts: Palatalansicht. Bilder: © Alexander Mrkvicka, Wien. |
Hartmut Nordsieck:
hnords.de:
Hybridization in European Clausiliidae.
Zur Unterfamilie der Alopiinae gehören aber schlussendlich auch mehrere einheimische Arten, vor allem die Gattungen Cochlodina und Paracochlodina (s. u.), sowie die in der Klausen bei Mödling im Süden Wiens in Niederösterreich eingeschleppte Bosnische Schließmundschnecke (Herilla bosniensis) und ihre unmittelbaren Verwandten.
Bosnische
Schließmundschnecke (Herilla bosniensis): Eingeschleppt vorkommend in
der Klausen bei Mödling in Niederösterreich.
Sehr gut sind bei dieser Art auch von außen die Falten auf der Gaumenseite (Palatalseite) der Mündung zu erkennen.
Checklist of European Continental
Mollusca (CLECOM): Gattung Cochlodina.
Glatte Schließmundschnecke - Cochlodina laminata (Montagu, 1803)
![]() Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata) aus dem Wienerwald. Bild: Martina Eleveld. |
![]() Mündung von Cochlodina laminata. Bild: Martina Eleveld. |
Beschreibung: Cochlodina laminata hat ein ziemlich bauchiges, fast
glattes und glänzendes, gelbrotes bis rotbraunes, manchmal kirschrotes Gehäuse.
Parietal-Lamelle klein, Columellar-Lamelle stärker hervortretend.
Subcolumellar-Lamelle bei schräger Ansicht sichtbar. Spiral-Lamelle nicht so
weit aufsteigend, wie die Columellar-Lamelle. Palataler Wulst (Kallus) schwach
ausgebildet, aber breit
.
Eine Unterscheidung von Cochlodina fimbriata und Paracochlodina orthostoma ist durch Form und Verhältnis des palatalen Kallus und der Palatal-Falten (3: Obere Palatal-Falte; 4: Untere Palatal-Falte; 6: Prinzipalfalte) möglich. Zusätzlich treffen bei Cochlodina fimbriata die Mündungsränder im Parietalbereich nicht zusammen. Bei Paracochlodina orthostoma (s. u.) ist der columellare Rand der Mündung gerade, nicht gebogen.
Lebensraum und Verbreitung: Die Glatte Schließmundschnecke lebt in Laubwäldern am Boden oder unter Gebüsch, in der Blattstreu und zwischen dem Moos. Im Gebirge kommt sie auch in Nadelwald vor. Bei feuchtem Wetter steigt sie an den Baumstämmen auf. Diese Schließmundschneckenart ernährt sich in feuchter Blattstreu von Algen, Pilzbewuchs und zerfallendem Holz.
Cochlodina laminata kommt in ganz Europa, von Südskandinavien bis nach Nordspanien, bis hin nach Süditalien, der südlichen Balkanhalbinsel und dem Kaukasus vor, auf den Britischen Inseln nicht im Süden Irlands, dem Norden Schottlands und den nahe gelegenen Inseln. In den Alpen kommt die Art bis in einer Höhe von 2000 m NN vor ( Verbreitungskarte).
Bleiche Schließmundschnecke - Cochlodina fimbriata (Rossmässler, 1835)
![]() ![]() Cochlodina laminata (links) und Cochlodina fimbriata (rechts) im Vergleich. Bilder: Olivier Gargominy (Quelle 1, Quelle 2, CC 4.0). ![]() |
![]() Bleiche Schließmundschnecke (Cochlodina fimbriata) aus der Lombardei (Italien). Bild: Gianbattista Nardi (Quelle). ![]() |
Lebensraum und Verbreitung: Die Bleiche Schließmundschnecke bewohnt feuchte und schattige Standorte im Mischwald (nicht im Nadelwald) und zwischen Kalkfelsen. Sie ist enger an Kalkboden gebunden, als Cochlodina laminata, und braucht mehr Feuchtigkeit. Bei feuchter Witterung steigt die Schnecke an Bäumen hoch empor, sie ist auch unter der Rinde und unter Blättern zu finden.
Das Verbreitungsgebiet von Cochlodina fimbriata erstreckt sich vom
Alpenvorland (z. B. das Bodenseegebiet) über die Alpen bis nach Italien
(Apuanische Alpen im Nordwesten der Toskana), sowie die dinarischen Bergzüge bis
nach Kroatien und die Karpaten. In der Schweiz ist die Art bis in einer Höhe von
1600 m NN. zu finden. Im südlichen Slowenien ist die Bleiche Schließmundschnecke
die häufigste Schließmundschnecken-Art (
Verbreitungskarte).
Bedrohungssituation: In Deutschland ist die Bleiche Schließmundschnecke stark
gefährdet (endangered EN), in Vorarlberg ist sie als gefährdet (vulnerable VU)
eingestuft, in Österreich allgemein ist sie als möglicherweise gefährdet (least
concern LC) eingestuft (
vgl. Gefährdungskategorien gemäß
Roter Liste).
Geradmund-Schließmundschnecke - Paracochlodina orthostoma (Menke, 1828)
![]() Geradmündige Schließmundschnecke (Paracochlodina ortho- stoma) aus der Slowakei. Bild: Jozef Grego (Quelle). |
![]() Paracochlodina orthostoma: Krákow, Polen. Bild: Piotr Lukasik (iNaturalist). |
Maße: H: 12 - 13 mm; B: 3 mm; U: 9½ - 10.
Lebensraum und Verbreitung: Die Geradmund-Schließmundschnecke lebt in Laubwäldern, an feuchten und schattigen Standorten, oftmals an Baumstämmen. Wie Cochlodina laminata kommt sie unabhängig vom Gesteinsuntergrund vor.
Paracochlodina orthostoma ist eine ovovivipare Schneckenart, bringt also lebende Jungtiere zur Welt, die im Körper des Muttertieres schlüpfen, ähnlich wie bei der Gemeinen Schließmundschnecke, Alinda biplicata.
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich über Mittel- und Osteuropa bis
nach Südwest-Finnland, die Ukraine und die Dobrudscha in Rumänien, die Nord- und
Nordwest-Alpen. In Norddeutschland fehlt die Art. In der Schweiz ist sie bis in
einer Höhe von 1400 m NN anzutreffen (
Verbreitungskarte).
Taxonomie: Während sie in älterer Literatur noch als Cochlodina orthostoma geführt wird, lautet ihr korrekter wissenschaftlicher Gattungsname laut MolluscaBase (s.u.) Paracochlodina Nordsieck, 1969.
Zur Unterfamilie der "eigentlichen" Clausilien gehört mit Clausilia rugosa die namengebende Art der Schließmundschnecken. Die kleinen bis mittelgroßen Schließmundschnecken besitzen an der Basis der Palatalregion einen Kamm mit einer Furche. Ihre Mündung ist unten rinnenartig verengt. Ober-(Parietal-)Lamelle und Spirallamelle sind verbunden, die untere Palatalfalte begrenzt den Palatalwulst.
Raue Schließmundschnecke - Clausilia rugosa (Draparnaud, 1801)
![]() Raue Schließmundschnecke (Clausilia rugosa parvula): Dinant, Belgien. Bild: Gilles San Martin (iNaturalist). |
![]() Raue Schließmundschnecke (Clausilia rugosa parvula). Bild: © Sigrid Hof (Quelle). |
Maße: H: 7 - 12 mm; B: 1,9 - 2,5 mm; U: 9½ - 10½.
Lebensraum und Verbreitung: Die Raue Schließmundschnecke ist Wärme liebend und an recht feuchten Standorten zwischen Felsen und Steinen, sowie an alten Mauern zu finden. Clausilia rugosa ist Kalk liebend, aber nicht zwingend an Kalkboden gebunden.
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich über West-, Süd- und Mitteleuropa bis zu den nördlichen Karpaten, die westliche Slowakei, Südwestpolen, Süditalien (die Abruzzen), den Piemont und Nordostspanien. In der Schweiz ist Clausilia rugosa bis in einer Höhe von 2400 m NN anzutreffen.
Gitterstreifige Schließmundschnecke - Clausilia dubia Draparnaud, 1805
![]() Clausilia dubia: Schalksburg, Württemberg (D). Bild: H. Zell (Quelle). ![]() |
Maße: H: 11 - 14 mm; B: 2,7 - 3,2 mm.
![]() Clausilia dubia. Bild: © Sigrid Hof (Quelle). |
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![]() Clausilia bidentata aus Genua, Italien. Bild: Wikipedia. |
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich über ganz Europa, ausgenommen die Halbinseln des Mittelmeerraums. Auf den Britischen Inseln kommt sie nur isoliert in Nordengland, meist zwischen 250 und 600 m NN, und eingeschleppt bei Dover vor, außerdem isoliert in Finnland und Schweden. In der Schweiz ist Clausilia dubia bis in einer Höhe von 2400 m NN anzutreffen.
Mehrere weit gerippte Populationen, deren isolierte Vorkommen eigene Unterarten darstellen, sind in Kärnten, der Steiermark, Niederösterreich, der Slowakei und Siebenbürgen festgestellt worden (siehe auch: Wolfgang Fischer: Clausilia dubia). Die Abgrenzung dieser Unterarten wird jedoch diskutiert, da sie sowohl morphologisch (H. Nordsieck, 2002), als auch genetisch (Jaksch, Vortrag 2012) schwer nachzuweisen ist.
Bedrohungssituation: In Nordengland ist die Art durch Luftverschmutzung und
Zerstörung ihres Lebensraums bedroht, in Deutschland ist sie als gefährdet
eingestuft (
vgl. Gefährdungskategorien gemäß
Roter Liste). In der Schweiz
ist Clausilia dubia in niederen Lagen selten.
Bauchige Schließmundschnecke - Macrogastra ventricosa (Draparnaud 1801)
![]() Bauchige Schließmundschnecke (Macrogastra ventricosa): Hollola, Tiirismaa, Finnland. Bild: Pekka Malinen (iNaturalist). |
Maße: H: 17 - 19 mm; B: 3,8 - 4,4 mm.
![]() Macrogastra ventricosa, links, Alinda biplicata (unten), und Macrogastra attenuata (oben). Bild: © Sigrid Hof (Quelle). |
Das Vorkommen der Art erstreckt sich in Europa von Südnorwegen und Mittelrussland bis nach Nordspanien und Norditalien. In der Schweiz kommt Macrogastra ventricosa bis in einer Höhe von 1800 m NN vor. Im größten Teil der norddeutschen Tiefebene ist die Bauchige Schließmundschnecke nur verstreut zu finden.
Vorkommen gibt es aber stellenweise in Schleswig-Holstein (dort kommt die Art nur lokal und selten vor), in Mecklenburg, sowie in West- und Ostpreußen. Isoliert kommt die Bauchige Schließmundschnecke außerdem im Süden Finnlands vor.
Mittlere Schließmundschnecke - Macrogastra attenuata (Rossmässler, 1835)
![]() Mittlere Schließmundschnecke (Macrogastra attenuata): Goslar, Deutschland. Bild: Walter Wimmer (iNaturalist). |
Maße: H: 11 - 14 mm; B: 2,8 - 3,2 mm.
![]() Mittlere Schließmundschnecke (Macrogastra attenuata) aus. der Lombardei. Bild: © Gianbattista Nardi (Quelle). |
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich in Europa von Dänemark bis nach Italien und Nordwestspanien.
Bedrohungssituation: In Niedersachsen ist die Mittlere
Schließmundschnecke als gefährdet eingestuft (
vgl. Gefährdungskategorien gemäß
Roter Liste).
Systematik: In der Literatur wird die Mittlere Schließmundschnecke teils als Macrogastra attenuata, teils als Macrogastra lineolata und teils als Macrogastra attenuata lineolata erwähnt. H. Nordsieck (1993) schlägt daher vor, die Art als solche als Macrogastra attenuata anzusprechen und Macrogastra attenuata lineolata für die nördliche Unterart zu verwenden.
Gefältelte Schließmundschnecke - Macrogastra plicatula (Draparnaud, 1801)
![]() Gefältelte Schließmundschnecke (Macrogastra plicatula): Namur, Belgien. Bild: Gilles San Martin (iNaturalist). |
![]() Macrogastra plicatula: Doubs, Franche-Comté, Frankreich. Bild: Nataël Adam (iNaturalist). |
![]() Gefältelte Schließmundschnecke (Macrogastra plicatula): Hautes-Alpes, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Frankreich. Bild: Julien Bottinelli (iNaturalist). |
Die Dichte der kräftigen Rippen auf der Gehäuseoberfläche beträgt auf der Endwindung 45 - 50. Zwischen den Rippen ist eine feine, quer zu den Rippen verlaufende, Spiralstreifung erkennbar.
Maße: H: 11 - 14 mm; B: 2,8 - 3,2 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Die Gefältelte Schließmundschnecke lebt in Laub- und Nadelwäldern, an feuchten Standorten an Felsen und Bäumen, außerhalb von Wäldern auch an Felsen und Gemäuern. Macrogastra plicatula bevorzugt, im Gegensatz zu den beiden zuvor genannten Arten, Kalkboden. In Schleswig-Holstein findet sich die Art vor allem an Steilhängen in der Nähe von Quellen und in Bruchwäldern.
Die Art kommt ganz Europa, im Norden bis nach Südskandinavien, Finnland und Mittelrussland vor. Isolierte Vorkommen gibt es in den südlichen Karpaten und auf der Krim. In der Schweiz tritt Macrogastra plicatula bis in einer Höhe von 2300 m NN auf. In Schleswig-Holstein ist die Art selten und nur sporadisch vertreten und vor allem in Küstennähe zu finden.
![]() Die Faltenrandige Schließmundschnecke (Laciniaria plicata) gehört ebenfalls zu den Baleinae. Bild: Michal Maňas. |
Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) (im allgemeinen Teil).
Faltenrandige Schließmundschnecke - Laciniaria plicata (Draparnaud, 1801)
Beschreibung: Das Gehäuse der Faltenrandigen Schließmundschnecke ist
bräunlich und schlank spindelförmig. Der parietale Bereich der Mündung ist zu
einer deutlichen Rinne ausgezogen. Die mittlere Gaumen-(Palatal-)Falte liegt
fast parallel zur Prinzipalfalte. Die Mondfalte (Lunella) ist stark gestreckt
und parallel zur Gehäuseachse. Die Unter-(Columellar-)Lamelle wenig
vorspringend, fast abgestutzt . Der Mundsaum ist mit 7 - 10 mehr oder minder
deutlich ausgeprägten Fältchen besetzt, die der Schnecke ihren Namen gegeben
haben. Bei der Varietät Laciniaria plicata f. implicata Bielz fehlen die
Fältchen
.
Maße: H: 15 - 18 mm; B: 3,3 - 3,6 mm.
![]() Laciniaria plicata (Mündungsansicht). Beachte die Fältchen am Mundsaum! Rechts: Laciniaria plicata, Schalenansicht mit präpariertem Clausiliar und Palatal- ansicht. Bilder: O. Gargominy (CC 4.0). ![]() |
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Das Verbreitungsgebiet von Laciniaria plicata erstreckt sich über Mittel-, Ost- und Südosteuropa, von Dänemark bis in den Süden der baltischen Staaten, Mittelrussland, die ukrainischen Karpaten, Bulgarien, den Piemont, die südlichen Zentralalpen und Ostfrankreich. In der Schweiz liegt die Höhengrenze des Vorkommens von Laciniaria plicata etwa bei 2300 m NN, oberhalb von 1200 m NN wird die Art jedoch selten. Das östlichste Vorkommen liegt laut T.G. Stojko an einem Fundort in der Waldsteppe bei der Stadt Penza in Russland, ca. 550 km südwestlich von Moskau.
Im Norden kommt die Faltenrandige Schließmundschnecke nur zerstreut vor, so z.B. in Dänemark und auf der Insel Bornholm (dort ist sie häufiger), sowie in Südschweden. In Schleswig-Holstein wird die Art als verschollen bzw. ausgestorben angesehen, da vorhandene Nachweise bereits sehr alt sind und nicht verifiziert werden konnten.
Graue Schließmundschnecke - Strigillaria cana (Held, 1836)
![]() Graue Schließmundschnecken (Strigillaria cana). Bild: © Sigrid Hof (Quelle). |
![]() Oberflächenskulptur von Strigillaria cana. Quer zu den Scha- lenrippen verlaufen charakteristische leichte Linien. Bild: Leon Wischenbarth (iNaturalist). |
![]() Strigillaria cana: Schalksburg, Württemberg (D). Bild: H. Zell (Quelle). ![]() |
Die Mündung ist relativ groß (etwa ein Fünftel der Gehäusehöhe) und weist
eine schwachen palatale Schwiele auf. Die Endwindung weist einen Nackenkiel auf. Die Unter-(Columellar-)Lamelle ist kräftig
und normalerweise bräunlich gefärbt. Die Mondfalte (Lunella) ist deutlich zu
erkennen. Nur die untere Palatal-Falte ist auch vor der Lunella als schwach
ausgebildete Basal-Lamelle vorhanden. Die Platte des Clausiliums ist schmal, um
unteren Ende nicht gebogen
.
Maße: H: 16 - 19 mm; B: 3,3 - 4 mm; U: 11 - 14.
Lebensraum und Verbreitung: Strigillaria cana lebt auf Baumstämmen in mäßig feuchten Laub- und Mischwäldern, auch auf kalkarmem Boden, in den rumänischen und ukrainischen Karpaten nur in den submontanen und niederen Waldzonen bis auf 1300 m NN. Die Graue Schließmundschnecke verlässt die Baumstämme bei trockenem Wetter nicht, wie andere Schließmundschneckenarten, sondern versteckt sich in Ritzen in der Rinde und unter Flechten. So tritt sie beispielsweise in Hangbuchenwäldern der Schwäbischen Alb auf, wo sie an liegendem Totholz, in der Streu oder an Baumstämmen sitzend gefunden werden kann.
Das Verbreitungsgebiet der Grauen Schließmundschnecke reicht in Mittel- und Osteuropa von Südfinnland (nur im Nationalpark Koli) bis in die nördliche Schweiz, die südlichen Karpaten und Mittelrussland.
Bedrohungssituation: In Österreich ist die Graue Schließmundschnecke vom
Aussterben bedroht, in Deutschland als stark gefährdet, in der Schweiz als
gefährdet eingestuft (
vgl. Gefährdungskategorien gemäß
Roter Liste). In
Baden-Württemberg ist sie eine so genannte Landesart, die als
"naturschutzfachlich besonders bedeutende Art" gilt.
Systematik: Laut Sysoev & Schileyko (2009), sowie Molluscabase (s.u.) ist Bulgaria cana der Gattung Strigillaria zuzuordnen.
Die Homepage von Hartmut Nordsieck über
Helicoidea, Cochlostoma und Clausiliidae auf hnords.de.
Letzte Änderung: 15.09.2025 (Robert Nordsieck).