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MulmnadelnAciculidae J. E. Gray 1850 |
![]() Glatte Mulmnadel (Platyla polita): Alpes Mariti- mes, Provence, Frankreich. Bild: Gaëtan Jouvenez (iNaturalist). |
![]() Totholz - Ein Lebensraum (unter anderem) für Mulmnadeln (Aciculidae). Bild: Robert Nordsieck. |
Mulmnadeln sind keine Landlungenschnecken - sie besitzen, wie Landdeckelschnecken (Pomatiidae) und Walddeckelschnecken (Cochlostomatidae), einen Schalendeckel (Operculum) und nur zwei Fühler.
Ihre näheren Verwandten sind wahrscheinlich die ebenfalls landlebenden Walddeckelschnecken, allerdings ist sich die Wissenschaft über die genaue systematische Einordnung der Mulmnadeln noch nicht ganz sicher.
Wie die Schnecken an Land gelangten.
Viele Mulmnadelarten haben ein sehr zerstreutes Verbreitungsgebiet, manche Arten existieren als Tertiär-Relikte kaum verändert seit dem Miozän.
Boeters,
H.D.; Gittenberger, E.; Subai,
P. (1989): Die Aciculidae (Mollusca: Gastropoda Prosobranchia). Zoologische
Verhandelingen 252 (1), 1 - 230 (Link).
Gastropoda
Unterklasse Caenogastropoda
Subklasse Architaenioglossa
Überfamilie Cyclophoroidea
Familie Aciculidae J. E. Gray 1850
Quelle:
MolluscaBase eds.
(2025):
Aciculidae J. E. Gray, 1850.
Taxonomie der
Gastropoda: Klade Caenogastropoda: Aciculidae.
Glatte Mulmnadel - Platyla polita (Hartmann 1840)
![]() Gestreifte Mulmnadel (Acicula lineata) aus Serpiano, Tessin. Bild: © Stefan Haller (schneckenfoto.ch). |
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![]() Gestreifte Mulmnadel (Acicula lineata sublineata), aus der Lombardei. Bild: © Gianbattista Nardi (Quelle). |
Bild: Helmut Nisters. |
Lebensraum und Verbreitung: Die Glatte Mulmnadel lebt in mäßig feuchten Wäldern in der Bodenstreu, unter Totholz-Stämmen und Steinen. Im Allgemeinen findet man keine lebenden Exemplare, aus Bodenproben können die Gehäuse jedoch oft ausgesiebt werden.
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von Dänemark bis zu den Alpen und Rumänien, mit zerstreuten Vorkommen von Spanien bis Bulgarien und nach St. Petersburg, sowie in Nordafrika.
Bedrohungssituation: In Vorarlberg ist die
Art stark gefährdet, in Spanien und Deutschland ist sie als gefährdet, in der
Schweiz als gering gefährdet eingestuft (
Gefährdungskategorien gemäß Roter
Liste).
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Gestreifte Mulmnadel -
Acicula lineata (Draparnaud 1805)
Beschreibung: Die Gestreifte Mulmnadel hat
ein rötlich braunes Gehäuse, das unregelmäßig, aber deutlich erkennbar,
gestreift ist (20 bis 30 Streifen auf dem vorletzten Umgang). Die schwach
gewölbten Windungen weisen oft eine Kante unter der Naht auf; die letzte Windung
steigt vor der Mündung an. Die Gaumenschwiele ist gut begrenzt, der Rand der
Mündung nicht sehr breit. Ein Nackenwulst ist vorhanden und kann sich farblich
leicht vom übrigen Gehäuse unterscheiden.
Bild: Helmut Nisters. |
Lebensraum und Verbreitung: Die Gestreifte Mulmnadel lebt in der Bodenstreu offener Wälder, sowie im Gesteinsschutt. Die Art ist in den Nord- und Westalpen, sowie deren Vorgebirgen, verbreitet, in den Südalpen zwischen dem Gardasee und dem Lago Maggiore. In der Schweiz ist die Gestreifte Mulmnadel bis in einer Höhe von 1800 m NN zu finden.
Anmerkung: Man unterscheidet zwei Unterarten, und zwar A. l. lineata (Draparnaud 1805) im Norden des Verbreitungsgebietes, und A. l. sublineata (Andreae 1883) in Italien und der Südschweiz (vgl. MolluscaBase, siehe Links).
Bedrohungssituation: In Deutschland ist die Gestreifte
Mulmnadel als stark gefährdet, in der Schweiz als möglicherweise gefährdet,
eingestuft (
Gefährdungskategorien gemäß Roter
Liste).
![]() Mit Bildern von Stefan Haller: http://www.schneckenfoto.ch. |
Letzte Änderung: 27.08.2025 (Robert Nordsieck).