Dreissena bugensis Andrusov 1897
![]() Quagga-Muscheln (Dreissena bugensis) in Nevada, USA. Bild: James N. Stuart (iNaturalist). |
Die Quagga-Muschel ist eine aus dem Schwarzmeerraum stammende Süßwassermuschel, die sich in den letzten Jahrzehnten als invasive Art rasant in Europa und Nordamerika verbreitet hat. Sie ist nahe mit der bekannten Wandermuschel (Dreissena polymorpha) verwandt, unterscheidet sich von dieser jedoch durch eine rundere Schalenform und das Fehlen eines scharfen Kiels.
MolluscaBase eds.
(2025):
Dreissena bugensis Andrusov, 1897.
Naturportal Südwest:
Dreissena rostriformis bugensis (Andrusov, 1897): Quagga-Dreikantmuschel.
Wikipedia:
Quagga-Dreikantmuschel.
![]() Quagga-Muschel (Dreissena bugensis): Donauinsel Wien. Bild: Jasmin Rehrmbacher (iNaturalist). |
Die planktonischen Larven treiben frei im Wasser, was ihre rasche Ausbreitung über weite Strecken begünstigt.
![]() Quagga-Muschel (Dreissena bugensis): Floridsdorf, Wien. Bild: Oliver Drescher (iNaturalist). |
In Europa wurde sie ab den 2010er-Jahren in zahlreichen Ländern nachgewiesen, darunter Deutschland, Österreich, Bulgarien, Frankreich, Rumänien, Ungarn und die Niederlande.
![]() Quagga-Muscheln (Dreissena bugensis): Neuchâtel, Schweiz. |
![]() Bilder: Nicolas Schwab (iNaturalist). |
YouTube:
BR quer:
Umweltkatastrophe? Quagga-Muschel krempelt Bodensee um.
In der Schweiz wurde die Quaggamuschel erstmals 2014 oder 2015 im Rhein bei Basel nachgewiesen, kurz darauf im Genfersee und ab 2016 auch im Bodensee. Seither hat sie sich stark ausgebreitet und verdrängt zunehmend die früher eingeschleppte Wandermuschel. Besonders betroffen sind die großen Voralpenseen: Genfersee, Bielersee, Neuenburgersee, Murtensee und seit 2024 auch der Zürichsee. Ein Problem stellt die uneinheitliche Regelung zur Einwasserung gebietsfremder Boote dar – trotz der geringen Größe des Landes gibt es keine schweizweiten Vorschriften, was eine weitere Ausbreitung begünstigt.
![]() Quagga-Muscheln (Dreissena bugensis). |
![]() Linz, Oberösterreich. |
![]() Bilder: Kaulquappe (iNaturalist). |
Seen:
Fließgewässer:
Erste Funde erfolgten 2022 im Attersee und der Traun, wobei genetische Analysen nahelegen, dass eine Besiedlung bereits ab 2020 begonnen haben könnte. Im Juni 2023 wurde ein eDNA-Monitoring an 23 Seen durchgeführt, das die genannten Vorkommen bestätigte. In weiteren Seen wie dem Wolfgangsee, Almsee, Hallstättersee, Gosausee oder Irrsee wurde die Muschel zwar genetisch nachgewiesen, scheint sich bislang aber nicht etabliert zu haben.
Land
Oberösterreich:
Ausbreitung der gebietsfremden Quagga-Muschel in Oberösterreichs Seen verhindern.
![]() Quagga-Muscheln (Dreissena bugensis): Ossiach, Kärnten. Bild: Irene Girandoli (iNaturalist). |
Besonders besorgniserregend ist ihre Fähigkeit, auch große Tiefen zu besiedeln. Studien zum Bodensee zeigen, dass sich ihre Biomasse dort bis 2045 um das bis zu Zwanzigfache erhöhen könnte. Ein ähnlicher Verlauf wie im Lake Michigan (USA), wo die Art bereits 90 % der Biomasse stellt, scheint möglich.
Besonders wichtig ist eine bundesweit einheitliche Regelung zur Einwasserung von Booten – ein Punkt, der in der Schweiz bislang zu Problemen geführt hat.
Letzte Änderung: 16.08.2025 (Robert Nordsieck).