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"Die Geburt der Venus" von Alessandro Botticelli

 
"Die Geburt der Venus" (Botticelli, 1482). Bild vergrößern!

Der Maler Sandro Botticelli (1446 - 1510) wird als einer der führenden Vertreter der florentinischen Renaissance betrachtet. Sein Name rührt entweder von seinem Bruder oder seinem ersten Lehrmeister, einem Goldschmied, her, der Botticello (Fässchen) genannt wurde.

Botticelli arbeite ab 1470 in einer eigenen Werkstatt, in der er nahezu sein ganzes Leben lang für die reichen und mächtigen Florentiner Familien arbeitete. Zu seinen wichtigsten Kunden gehörte die berühmte Familie der Medici, für die er zahlreiche Portraits, aber auch andere Bilder, malte, die heute in den Florentiner Uffizien zu finden sind.

Botticellis Zeit war gekennzeichnet durch die Wiedererweckung klassischer Themen in der Kunst. "Die Geburt der Venus" ist dafür ein sehr gutes Beispiel, stellt sie doch ein klassisches Motiv aus der griechischen Mythologie dar, das dennoch geistigen Inhalt besitzt, nämlich den göttlichen Ursprung der Schönheit.

Nach der griechischen Legende wurde Aphrodite geboren, als der Titan Chronos ("die Zeit") seinen Vater, Uranus, entmannte und dessen abgeschnittene Genitalien ins Meer fielen. Aphrodite wurde "aus dem Schaum geboren" (daher der griechische Name) und von einer Muschel an das Ufer von Paphos auf Zypern gebracht.

Während die Nymphen und Windgötter, die die griechische Göttin der Schönheit und der Liebe umgeben, ihre eigene Bedeutung haben, ist für den Weichtierkundigen außerdem interessant, dass nicht etwa eine Venusmuschel die Aphrodite an Land bringt, sondern eine Herzmuschel, vielleicht eine Große Herzmuschel (Acanthocardia aculeata). Allerdings wird die Herzmuschel, ebenso, wie die Venusmuschel, höchstens 8 cm groß, was viel kleiner ist, als die auf dem Bild dargestellte Muschel; es sei denn, Botticellis Aphrodite wäre nur etwa 10 cm groß gewesen...