This page in English!  

Faunenprovinzen in der Tiergeographie

Man kann die Erde in unterschiedliche Regionen unterteilen, die sich in ihrer Fauna grundlegend unterscheiden und daher auch als Faunenprovinzen bezeichnet werden. Grundlage der Entstehung der Faunenprovinzen in ihrer heutigen Form ist dabei die Kontinentaldrift nach Alfred Wegener.

Während die Kontinente der nördlichen Hemisphäre sich erst vor erdgeschichtlich jüngerer Zeit getrennt haben, sind die Kontinente der südlichen Hemisphäre bereits seit längerer Zeit getrennt. Ihre Faunenprovinzen unterscheiden sich daher stärker als die der nördlichen Hemisphäre.

Die Faunenprovinzen der nördlichen Hemisphäre werden aufgrund der Ähnlichkeit ihrer Faunen als Holarktis (griechisch: holos = ganz) zusammengefasst. Dabei unterscheidet die Tiergeographie Paläarktis, d.h. die Faunenprovinzen der Alten Welt (griechisch: palaios = alt) und Nearktis, d.h. die Faunenprovinzen der Neuen Welt (griechisch neos = neu).

Auf der Südhalbkugel steht die mittel- und südamerikanische Faunenprovinz der Neotropis der afrikanischen Faunenprovinz der Äthiopis und der süd- und südostasiatischen Faunenprovinz der Orientalis entgegen.

Eine besondere Bedeutung kommt der kleinen, aber isolierten Faunenprovinz Madagassis mit der charakteristischen Fauna Madagaskars zu. Die Wallace-Linie zwischen den indonesischen Inseln Bali und Lombok trennt die orientalische Faunenprovinz von der australischen Faunenprovinz, die durch ihre erdgeschichtlich lange Abtrennung vom asiatischen Festland und den anderen Kontinenten einen besonderen Charakter besitzt, der sich beispielsweise durch den besondere Artenreichtum der altertümlichen Beuteltiere (Marsupialia) darstellt, die in anderen Faunenprovinzen (z.B. in der Neotropis) bis auf wenige Gruppen ausgestorben sind.

Siehe auch: Fauna Europaea auf http://www.faunaeur.org.