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Steinkleber (Lithoglyphidae)

Taxonomie der Gastropoda: Klade Caenogastropoda: Lithoglyphidae.

 
  Überfamilie Rissooidea
  Familie Amnicolidae (Quellschnecken)
  Unterfamilie Amnicolinae (Quellschnecken)
Gattung Bythinella (Quellschnecken)
Gattung Marstoniopsis (Zwergdeckelschnecken)
  Unterfamilie Emmericiinae (Quellschnecken)
Gattung Emmericia (Breitlippige Quellschnecken)
  Familie Hydrobiidae (Zwergdeckelschnecken)
  Unterfamilie Hydrobiinae (Wattschnecken)
Gattung Peringia (Wattschnecken)

  Unterfamilie Belgrandiinae (Quellschnecken)
Gattung Belgrandiella (Quellschnecken)
Gattung Sadleriana (Quellschnecken)
Gattung Bythiospeum (Brunnenschnecken)
Gattung Graziana (Quellschnecken)

  Unterfamilie Tateinae (Zwergdeckelschnecken)
Gattung Potamopyrgus (Neuseeländische Zwergdeckelschnecken)

  Unterfamilie Pyrgulinae
Gattung Pyrgulina
  Familie Lithoglyphidae (Steinkleber)
  Unterfamilie Lithoglyphinae
Gattung Lithoglyphus (Steinkleber)
  Familie Bithyniidae (Schnauzenschnecken)
Tabelle: Überblick über die beschriebenen Familien.

Lithoglyphinae (Steinkleber)

Fluss-Steinkleber - Lithoglyphus naticoides (C. Pfeiffer 1828)


Fluss-Steinkleber (Lithoglyphus naticoides) aus Oberösterreich
(Donau zwischen Plesching und Steyregg).
Bild: Jan Steger (Quelle).
 

Beschreibung: Der Fluss-Steinkleber hat ein kugeliges, festschaliges Gehäuse von bräunlich-graugrüner Farbe. Die Endwindung dominiert das Gewinde. Das Tier selbst hat einen charakteristisch breiten Fuß. Die Männchen sind oft kleiner als die Weibchen. Das Tier selbst ist oben dunkel und unten hellgrau gefärbt. Der Körper ist von goldgelben Punkten und Flecken übersät.

Maße: H: 7 - 10 mm; B: 7 - 10 mm; U: 4½ - 5.

Lebensraum und Verbreitung: Der Fluss-Steinkleber lebt in Flüssen an Stellen mit langsamer Strömung. Steinkleber sind auf festen schlammigen Böden und auf Steinen oder Holz zu finden. Lithoglyphus naticoides benötigt einen hohen Sauerstoff- und Calciumcarbonatgehalt im Wasser.

Ursprünglich stammt der Fluss-Steinkleber aus den Zuflüssen des Schwarzmeergebietes. Spätestens seit dem Pleistozän taucht die Art aber in der oberen Donau des heutigen Österreichs, wo sie heute im Westen bis nach Regensburg vorkommt. In der Neusteinzeit (Neolithikum) wurden die Schalen des Fluss-Steinklebers im Donaugebiet als Schmuck verarbeitet.

Erst seit 1883 wurde der Fluss-Steinkleber mit dem Schiff auch in Rhein und Elbe, sowie in den baltischen Flüssen, eingeschleppt.

Bedrohungssituation: Seit 1960 ist die Art in den mitteleuropäischen Gewässern aufgrund von Wasserverschmutzung sehr stark im Rückgang begriffen. In Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg ist sie vom Aussterben bedroht, im übrigen Deutschland wird sie als bedroht eingestuft. Allerdings sind die Bestände teilweise wieder in Erholung begriffen ( vgl. Gefährdungskategorien gemäß Roter Liste).

Francisco Welter-Schultes: Lithoglyphus naticoides species homepage.
Molluscs of Central Europe: Lithoglyphus naticoides.
Vollrath Wiese: Lithoglyphus naticoides, mit Abbildungen.
Fechter, R.; Falkner, G. (1990): "Weichtiere"; p. 126, 127 (1-2).
Fischer, W.: "Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna Österreichs XXVII. Lithoglyphus naticoides (C. Pfeiffer 1828) - oder wie aus einem Inländer ein Zuwanderer wurde". Nachr. Bl. d. E. Vorarlb. Mal. Ges., 19, p. 27 ff.