Brasilianische Trompetenschnecke

Subulina octona (Bruguière 1798)

 
Brasilianische Trompetenschnecke (Subulina octona).
Bild: Martina Eleveld.

Die Brasilianische Trompetenschnecke ist eine kleine Art der Ahlenschnecken (Subulinidae), die ursprünglich aus der Karibik stammt und besonders Bekanntheit als Terrarienschnecke erlangt hat. Abgesehen von ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ist sie außerdem aus Nordamerika, sowie aus West- und Mitteleuropa, als Treibhausart nachgewiesen worden. Neobiota.

Beschreibung: Die Brasilianische Trompetenschnecke besitzt ein schlankes, lang gestrecktes Gehäuse von einer gelblichen, teilweise durchscheinenden Farbe mit einer glänzenden Schalenoberfläche. Die zahlreichen Umgänge des Gehäuses sind gewölbt und weisen quer verlaufende Wachstumsrippen auf, die vor allem auf der Endwindung gut zu sehen sind. Der Apex des Gehäuses ist stumpf.

Im Gegensatz zu den mediterranen Ahlenschnecken, wie der Stumpfschnecke (Rumina decollata), wirft die Brasilianische Trompetenschnecke die ersten Windungen nicht ab.

Der Weichkörper des Tieres ist bräunlich gelb und deutlich kleiner als das Gehäuse, ähnlich etwa einer Schließmundschnecke. Eine ähnliche Gewächshausart, die aus Afrika stammende Subulina striatella, hat ein größeres Gehäuse (16 - 24 mm), dessen Umgänge weniger stark gewölbt sind. Hingegen sind die Querrippen deutlicher ausgebildet, so dass das Gehäuse deutlicher gerippt aussieht und die Oberfläche weniger glänzend ist.

Maße: L: 14 - 17 mm; U: 9 - 11.

Lebensraum und Verbreitung: Subulina octona lebt in der Bodenstreu, sowie unter Totholz, an feuchten Standorten tropischer und subtropischer Wälder. Die Art kommt aber auch an offenen Standorten vor, wie zum Beispiel Strandvegetation, Ruderalflächen, Gärten, Parks und Gärtnereien.

Die Schnecken leben vorwiegend von pflanzlichem Material und Detritus (zerfallendem organischem Material). Die Art dient als Zwischenwirt für den Saugwurm Postharmostomum gallinum, der als Endwirt Hühner infiziert, sowie für den Fadenwurm Angiostrongylus cantonensis.

Unter Laboratoriumsbedingungen hat man bei Subulina octona Selbstbefruchtung feststellen können. In der Natur dient die Selbstbefruchtung allerdings vor allem der Vermehrung (ohne Neukombination der genetischen Information, wie sie bei geschlechtlicher Fortpflanzung vorkommt), besonders wenn eine Schneckenart einen neuen Lebensraum besiedelt.

Ursprünglich ist die Art im der Karibik und im tropischen Amerika heimisch, wo sie stellenweise häufig ist. Von dort wurde sie in den übrigen Tropen weit verschleppt. Als Gewächshausart ist Subulina octona in Nordamerika, Australien, Großbritannien, Irland, Tschechien, Dänemark und Deutschland nachgewiesen.

  Juřičkovà, L. (2006): Subulina octona (Bruguière, 1798) – a new greenhouse species for the Czech Republic (Mollusca: Gastropoda: Subulinidae). Malacologica Bohemoslovaca (2006), 5: 1–2 (Link).
  Stanisic, I.; Shea, M.; Potter, D.; Griffiths, O. (2010): Australian Land Snails Volume 1 - A field guide to eastern Australian species. Australian Museum, 2010.
  De Almeida Bessa, E. C.; De Barros Araujo, J. L. (1996): Ocorrencia de autofecundacao em Subulina octona (Bruguière) (Pulmonata, Subulinidae) sob condicoes de laboratorio [Occurrence of self-fertilization in Subulina octona (Bruguière) (Pulmonata, Subulinidae) under laboratorial conditions]. Revista Brasileira de Zoologia, 12(3): 719–723.

 

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Brasilianische Trompetenschnecke (Subulina octona).
Bilder: Martina Eleveld.