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1:1 Riesen der Meere

Auch ein Riesenkalmar gehört zu den beachtlichen Ausstellungsstücken im Ozeaneum Stralsund.

Seit Jahrhunderten geistern geheimnisvolle Riesenkalmare durch Mythen und Seefahrergeschichten. Lange sah man diese Tiere als Schiffe versenkende und Menschen verschlingende Ungeheuer an. Erst im Jahre 1857 fand der Riesenkalmar als Architeuthis dux Eingang in den Katalog wissenschaftlich beschriebener Tierarten. Bisher sah noch nie ein Mensch einen solchen Giganten in seinem natürlichen Lebensraum, den riesigen, dunklen Weiten des Freiwassers der oberen Tiefsee.

2005 konnte man dann erstmals in Deutschland ein Architeuthis-Riesenkalmar besichtigen. Im Rahmen des Familien-Sonntags im Deutschen Meeresmuseum wurde das Tier in seinem mehrere Meter langen, gläsernen Ausstellungsbehälter enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund konnte durch Vermittlung des Greifswalder Tintenfisch-Spezialisten Volker Miske in Neuseeland ein Tier erwerben.

Das 6 m lange männliche Exemplar wurde von neuseeländischen Fischern an den Kopffüßer-Experten Steve O'Shea an der Technischen Universität Auckland abgegeben. Volker Miske, der als Meereszoologe am Zoologischen Institut der Universität Greifswald arbeitet, reiste selbst nach Neuseeland, um dort die Fangumstände zu recherchieren und das Tier zusammen mit Dr. O'Shea für den Transport nach Deutschland vorzubereiten.

1:1 Riesen der Meere im Ozeaneum StralsundIm Meeresmuseum erfolgte die fachgerechte Endpräparation des Riesen, bevor er seinen Platz in einem besonderen Raum der Ausstellungen erhielt. Eine zugeordnete neue Ausstellungseinheit "Riesenkalmare - Giganten der Tiefsee" gab Einblicke in die geheimnisvolle Welt der Riesenkalmare: Wo sie leben, wie sie gebaut sind, welche Besonderheiten sie aufweisen - und ob es wirklich stimmt, dass "Riesenkraken" Schiffe versenken?

Heute ist der Riesenkalmar, sowie ein Pottwal im Kampf mit einem Riesenkalmar, in der Ausstellung 1:1 Riesen der Meere im Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel zu sehen. Nur etwa 20 Museen auf der Welt zeigen Riesenkalmare.

Das Deutsche Meeresmuseum Stralsund ist das größte Naturkunde-Museum und mit jährlich über 600.000 Besuchern das meistbesuchte in Norddeutschland. Seine Ausstellungen sind in einer frühgotischen Klosterkirche des Stralsunder Katharinenklosters untergebracht, das für sich ein architektonisches Kleinod darstellt. Die umfangreichen und modernen Ausstellungen geben verständlich und anschaulich vielfältige Einblicke in das Leben im Meer sowie seine Nutzung und Erforschung durch den Menschen. Die Ausstellungen über das  Leben im Meer werden eindrucksvoll ergänzt durch eine faszinierende Vielfalt heimischer und tropischer Meerestiere in 45 Aquarien.

Weitere Auskünfte erteilen Dr. Götz Reinicke (Deutsches Meeresmuseum, 03831-26 50-330, goetz.reinicke@meeresmuseum.de) und Dipl.-Biol. Volker Miske (Zoologisches Institut und Museum der Universität Greifswald, 0160-95562747, volker.miske@teuthis.de).

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Uwe Beese und Volkhardt Heller (Präparation DMM) sorgen für die richtige Präsentation des Tieres im 6m langen Gefäß.

Fotos: © Arne Nies.

 

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